Vom 10.-17. September 2024 fanden die Auftaktspielplätze für das zweite Projektjahr der Berliner Denkspielplätze statt. Durch die Förderung des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung und in Zusammenarbeit mit sechs Berliner Einrichtungen aus Jugend und Kultur nehmen dieses Mal rund 140 Kinder von sechs Grundschulklassen teil. Sie können in diesem Schuljahr jeweils sechs Denkspielplätze besuchen und dort ihren eigenen philosophischen Fragen nachgehen – im Gespräch und mit den Mitteln der kulturellen Bildung.
Zum Auftakt kamen die Gruppen ins FEZ-Berlin, wo sie in zwei Konzertsälen reichlich Platz zum Denken, Spielen und kreativen Arbeiten hatten. Künstlerisch wurden die Auftaktveranstaltungen von Cielo Faccio und Anita Fuchs begleitet, philosophisch von Isabell Köster, Susann Köppl, Ina Schmidt und Eva Stollreiter.
Um herauszufinden, welche Themen sie am meisten beschäftigen und verbinden, sammelten die Kinder im Klassenverband zunächst verschiedene philosophische Fragen, die sie spannend fanden. In einer ersten Abstimmung (siehe Abbildung oben) votierten sie für acht Themen, die sie in der Werkstattphase weiter bearbeiten wollten, illustrativ, schreibend und mit Standbildern. Dabei ging es darum, erstmal aufs Papier zu „kippen“, was an Fragen und Gedanken so in den Köpfen ist, um so das je eigene Interesse an den Themen zu erkunden. Im Vordergrund standen Fragen – keine Antworten. Nach der Werkstattphase und Präsentation der Ergebnisse ging es in die zweite Abstimmung. Jedes Kind hatte fünf Stimmen (in Form von grünen Klebepunkten), die es für diejenigen Themen abgeben konnte, die es von den acht Themen des Vormittags am meisten interessierte (siehe Abbildung links).
Am Ende des Vormittags hatten die Schüler*innen die fünf philosophischen Themen festgelegt, über die sie im kommenden Schuljahr gemeinsam nachdenken und künstlerisch arbeiten möchten – das klasseneigene Curriculum. Neben Klassikern wie Freundschaft, dem Tod und „dem Anfang von allem“ landeten auch „Die Unterschiede“, der Untergang der Welt, die Bedeutung von Geld und das Spielen selbst auf den Reiseplänen.
Insgesamt waren alle ganz zufrieden – auch wenn manches Kind enttäuscht war, dass es das ein oder andere Thema nicht durch die Abstimmung schaffte, beispielsweise Gefühle, „Können Tiere denken?“ oder „Ich und die Welt“. Zum Glück gibt es am Ende des Schuljahres, am 2. Juli 2025, noch den Philosophischen Erlebnistag im FEZ für alle Teilnehmenden aus dem ersten und zweiten Projektjahr, einschließlich der Partner*innen aus Bildung, Jugend und Kultur. An diesem Tag können die Teilnehmenden feierlich das zweite Projektjahr beenden und offenen Fragen noch einmal individuell oder in Kleingruppen nachforschen. (E. S.)