Wie groß das Interesse der Teilnehmenden der Berliner Denkspielplätze am Thema Tod ist, zeigten die Termine im Mai bei der Shakespeare Company Berlin. Fünf der sechs Veranstaltungen mit unserem Philosophieteam Susann Köppl, Isabell Köster, Ina Schmidt und Eva Stollreiter drehten sich darum, was nach dem Tod kommt und wie sich Sterben anfühlt. Dabei wurde deutlich, dass uns der Tod etwas angeht – anders, als Epikur behauptet. Denn „was wir über den Tod denken, bestimmt, wie wir unser Leben gestalten.“ Dafür möchten wir wissen, wie es denen geht, die gestorben sind, und was uns selbst erwartet.
Vielleicht wird „eine Akte über unser Leben“ und unser moralisches Verhalten geführt. Oder wir werden als Walnuss wiedergeboren. Und was stimmt am Ende? „Der Glaube bestimmt, was wir denken, was nach dem Tod kommt.“ Und vielleicht ist es, so ein Gedanke, gar nicht bei allen gleich.
Es waren bewegte und auch lustige Vormittage, mit vielen Gesprächen und viel Theater. Die Theaterpädagogin Claudia Bartholomeyczik begleitete die Schulklassen bei der szenischen Arbeit, bei der nicht nur viel gestorben wurde, sondern auch der Tod selbst, jahrtausendealte Menschen oder ein Gedanke in Person auftraten. Dabei zeigte sich, dass Theater bei der Suche nach einer Antwort helfen kann, es kann „die Antwort geben“. Vor allem in Verbindung mit dem Philosophieren, weil einem dann mehr einfällt.
Und die sechste Gruppe? Ihr ging es nicht ums Jenseits, sondern um extraterrestrisches Leben. Verständigung mit Außerirdischen dürfte schwierig werden, wie die Rollenspiele zeigten. Um außerirdischen Wesen im Vorfeld von der Erde zu erzählen, könnte man eine Kapsel mit Bohnensuppe, Freundschaft, einem Musikstück, Kultur und Technologien füllen und ins All schießen. Schließlich sind wir für die anderen die Außerirdischen.
Sofern wir umsichtig waren, durften wir stets das ganze Gelände des Freilufttheaters für die Aufführungen nutzen. Auf einem Trümmerberg erbaut, dessen Spuren wir bei der Begehung auch noch sehen konnten, hat der Ort selbst einen besonderen Bezug zum Thema. (E.S.)
